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Darmkrebs

Wie wichtig ist die Vorsorge?

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Unter Darmkrebs versteht man eine Krebserkrankung des Dickdarms bis zum Darmausgang. Jährlich sterben ca. 30.000 Menschen. Bei einer rechtzeitigen Erkennung, d. h. im Frühstadium sind heute ca. 90 % der Patienten heilbar. Männer ab dem 50. Lebensjahr sind besonders häufig betroffen.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko?

Fettreiche Ernährung und ballaststoffarme Kost erhöhen das Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Die ballaststoffarme Kost führt dazu, dass nicht mehr täglich Stuhlgang besteht. Dadurch reichern sich Stoffe im Darm an, die eine Krebsentstehung begünstigen. In bestimmten Familien, die besonders von Darmkrebs betroffen sind, kann eine erbliche Belastung vorliegen.

Früherkennung – Was kann man tun?

Neben der Darmspiegelung (Koloskopie) hat der biochemische Blutnachweis im Stuhl hier eine besonders hohe Bedeutung für die Früherkennung. Er muss allerdings mit einer zuverlässigen Nachweismethode durchgeführt werden. Die bisher üblichen Blutteste im Stuhl sind seit langem als nicht sehr zuverlässig und sehr störanfällig bekannt. Ihr Arzt hält daher ein neues Testverfahren zum Nachweis von Blut im Stuhl bereit, den sogenannten immunologischen Test auf Hämoglobin im Stuhl (Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff des Menschen). Dieser hat eine deutlich höhere Empfindlichkeit als der von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlte Test (Hämoccult©, Hemofec©), der normalerweise im Rahmen der gesetzlich bezahlten Krebsvorsorge durchgeführt wird.

Statt nur maximal 50 % der Patienten mit einem Darmkrebs werden hier ca. 86 % aller Patienten mit Darmkrebs erkannt. Er ist also sehr empfindlich (hohe Sensitivität). Außerdem ist er weniger störanfällig als der bisherige Test. Er erkennt nur menschliches Blut und keine anderen Substanzen (höhere Spezifität). Dadurch treten falsch auffällige Ergebnisse deutlich seltener auf. Darüber hinaus müssen Sie bei Durchführung dieser Untersuchung keine Diätvorschriften einhalten.

Wann und wer sollte sich testen lassen?

Alle Personen über 45 Jahre sollten diese Untersuchung durchführen lassen. In Familien, in denen bei den Eltern oder Geschwistern Darmkrebs aufgetreten ist, sollte hiermit bereits ab dem frühen Erwachsenenalter begonnen werden. Die Untersuchung empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen von ca. 6 bis maximal 12 Monaten.

Wie funktioniert es und was ist zu beachten?

Sie erhalten von Ihrem Arzt zwei verschraubbare Stuhlröhrchen. Am Schraubverschluss befindet sich ein kleiner Plastiklöffel. Beim Stuhlgang entnehmen Sie mit diesem eine erbsgroße Probe aus Ihrem Stuhl, führen diese vorsichtig in das Röhrchen ein und schrauben es dann zu. Von einem Stuhlgang entnehmen Sie an zwei unterschiedlichen Stellen je eine Probe, d. h. Probe 1 wird in das erste Röhrchen und Probe 2 in das zweite Röhrchen gegeben. Benutzen Sie beim Stuhlgang möglichst einen sogenannten »Flachspüler«, d. h. eine Toilette, bei der der Stuhl nicht sofort ins Wasser fällt (keinen sog. »Tiefspüler« oder einen Nachttopf). Wenn Sie beides nicht zur Verfügung haben und einen »Tiefspüler« benutzen müssen, legen Sie in den vorderen Teil der WC-Schüssel mehrere Lagen Toilettenpapier, auf welches Sie dann den Stuhl absetzen, um anschließend daraus Ihre Stuhlprobe entnehmen zu können. Da bei Frauen während ihrer Monatsblutung die Gefahr besteht, dass geringe Mengen Menstruationsblut in den Stuhl gelangen können, sollten Frauen Stuhlproben nur in dem blutungsfreien Zeitraum gewinnen.

 

Impressum   DatenschutzStand: 04. 05. 2021